„Kinderkrankheiten“ im eigentlichen Sinn sind Erkrankungen, die in der Regel bereits im Kinderalter durchgemacht werden und die eine lebenslängliche Immunität, einen dauerhaften Schutz, nach sich ziehen. Das bedeutet, dass im Erwachsenenalter unter normalen Voraussetzungen keine neue Erkrankung mit demselben Auslöser stattfinden kann, da lebenslänglich spezifische Antikörper im Blut vorhanden sind.

Natürlich können auch Erwachsene an „Kinderkrankheiten“ erkranken, wenn sie als Kind die entsprechende Erkrankung nicht durchgemacht haben oder nicht geimpft wurden oder auch bei Immunschwäche z.B. im Rahmen von schweren Allgemeinerkrankungen.

Die klassischen Kinderkrankheiten sind Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (Wilde Blattern). Heutzutage sind Impfungen gegen diese Viruserkrankungen üblich und empfohlen, um die teilweise schwerwiegenden Komplikationen über Gehirnentzündung bis Tod (z.B. bei Masern) oder Schädigungen von Ungeborenen (z.B. Röteln-Erstinfektionen bei Schwangerschaft) zu verhindern. Von einer Ausrottung ist man hierzulande allerdings noch weit entfernt.

Demgegenüber sind Krankheiten, die zwar typischerweise im Kindesalter auftreten, die aber keine lebenslängliche Immunität hinterlassen, keine „Kinderkrankheiten“. So z.B. Scharlach, eine durch Streptokokken-Bakterien ausgelöste Mandel-/Rachenentzündung, die wiederholt und auch im Erwachsenenalter auftreten kann.