Als „Läuferknie“ wird ein Schmerzprozess an der Aussenseite des Knies bezeichnet, der durch eine mechanisch bedingte Entzündung im Sehnenfaserzug über dem Kniebereich verursacht wird. Der sog. Tractus iliotibialis spannt sich von der Muskulatur in der Hüftregion entlang der Aussenseite des Beines zum äusseren Unterschenkel. Hierbei passiert er als kritische Stelle den äusseren Kniegelenkshöcker, den Femurkondylus. Eine vermehrte Reibung über dieser Stelle, z.B. bei erhöhter Spannung im Sehnenfaserzug, führt zur Entzündung und Schmerz. Auslöser für die vermehrte Spannung und Reibung können Dysbalancen im Knie selbst oder in der Fuss-Unterschenkel-Achse sein. Meist sind sie jedoch durch eine ungenügende Beckenstabilisierung bei schwacher Gesäss- und Rumpfmuskulatur bedingt.

Die Behandlung beginnt mit einer Entlastung und Schonung durch Trainingsreduktion, der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Analyse und der Verbesserung der Bewegungsmechanik beim Laufen. Stabilisierendes und kräftigendes Aufbautraining der Hüft- und Rumpfmuskulatur ebenso wie eine Verbesserung der Dehnfähigkeit der betroffenen Muskeln und Sehnen ist für eine langfristige Beschwerdefreiheit unabdingbar.